Senioren & Rentner: Versicherungscheck kann sich lohnen
Der Eintritt in das Rentenalter ist die ideale Gelegenheit, sich mit seinem Versicherungsbedarf auseinanderzusetzen. Rentner und Senioren sollten sich fragen: Welche Policen brauche ich vielleicht nicht mehr? Wo muss nachgebessert werden und welche Versicherung muss noch zusätzlich abgeschlossen werden? Als Rentner können Sie Geld sparen und gleichzeitig Ihren Schutz verbessern. Die wichtigsten Policen für Rentner und Senioren im Überblick:
Private Haftpflichtversicherung: Sparpotenzial und Versicherungslücken erkennen
Ohne Wenn und Aber: Die private Haftpflichtversicherung bleibt auch für Rentner unerlässlich. Hier lohnt sich ein Blick in die Versicherungsbedingungen. Sind vielleicht die Kinder noch mitversichert, dann kann eine Umstellung auf den Partnertarif schon bares Geld sparen. Als Alleinstehender sind bei den günstigsten Tarifen bis zu 20 Prozent Ersparnis drin. Mitunter können Sie als Witwer oder Witwe sogar auf eine eigene Privathaftpflicht verzichten.
„Leben Sie alleine bei Ihren Kindern im Haus oder in der Wohnung, können Sie sich über deren Haftpflichtversicherung absichern lassen. Und wer sich jetzt mehr ehrenamtlich engagiert, sollte unbedingt prüfen, inwieweit diese Tätigkeit mit dem Standard-Versicherungsschutz abgedeckt ist. Mit rund 15 Euro Aufpreis pro Jahr müssen Sie hierfür in der Regel rechnen.“
Reisekrankenversicherung für Rentner: Sinnvoller Schutz im Ausland
Gerade Senioren zeigen sich unternehmungs- und reiselustig. Hier lohnt sich der Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung. Behandlungs- und Arztkosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse selbst im europäischen Ausland nur begrenzt übernommen. Für jeden, der ins Ausland reist, ist eine derartige Versicherung also sinnvoll – bei Einreise in visapflichtige Zielländer meist sogar Pflicht. „Beim Auslandsschutz sollten Sie darauf achten, dass “medizinisch sinnvolle” Krankenrücktransporte (im Gegenzug zu lediglich “medizinisch notwendigen”) im Vertrag miteingeschlossen sind. Denn zahlt ein Versicherer nur medizinisch notwendige Rücktransporte, müssen Sie sich unter Umständen nach der Heimkehr auf Diskussionen einstellen“, erklärt Covomo-Geschäftsführer Karl Dieterich. Covomo hat mit dem jüngsten Reisekrankenversicherungs-Test Marktstandards gesetzt für Vergleichsanalysen von Reiseversicherungen. In einem aktuellen Überblick zeigt das Unternehmen die fünf besten Reiseversicherungen für Senioren auf. Die gibt es bereits ab knapp zehn Euro pro Jahr.
Private Pflegeversicherung: Je älter, desto höher die Kosten
Sollten Sie bis jetzt noch keine private Pflegeversicherung abgeschlossen haben, sollten Sie umso genauer vergleichen. Denn die Beiträge berechnen sich nach Alter und Gesundheitszustand. Mit 65 Jahren bekommen Sie kaum mehr eine Pflegezusatzversicherung. Hier müssen Sie mit umfangreichen Gesundheitsfragen rechnen. Zudem sind Beiträge von 100 Euro pro Monat für Pflegetagegeld beispielsweise keine Seltenheit – für lediglich durchschnittlichen Schutz in allen Pflegegraden.
- Zum Vergleich:
Ein 40-Jähriger bekommt ein umfangreicheres Paket für bereits unter 30 Euro pro Monat.
- Wichtig:
Einige Versicherer lehnen Anträge schon ab 60 Jahren Eintrittsalter ab.
Sterbegeld: Für die adäquate Beerdigung
Wer zu Lebzeiten seine eigene Beerdigung adäquat finanziert sehen will, kann mit einer Sterbegeldversicherung vorsorgen. Wenn Sie über 60 Jahre alt sind, liegen die Beiträge bis zu dreimal höher als bei Abschluss mit 30 Jahren. Zusätzliche Leistungsbausteine wie doppelte Auszahlung bei Unfalltod schlagen in jedem Fall zusätzlich zu Buche. Ohne Gesundheitsprüfung gibt es dann keine Police mehr. Auch müssen Senioren mit Wartezeiten – je nach Tarif – von bis zu drei Jahren rechnen. Das bedeutet, bei Tod innerhalb dieser Frist, leistet der Versicherer nicht die volle Versicherungssumme.
Bei einzelnen Versicherern wie dem Münchner Begräbnisverein, der LV 1871 und der Ideal können Sie noch eine Sterbegeldversicherung abschließen, wenn Sie 80 Jahre oder älter sind.
Wohngebäude und Hausrat: Bedarf kann sich im Alter reduzieren
Bei Wohngebäude- und Hausratversicherungen ergeben sich in der Regel erst Änderungen, wenn mit einem Umzug in ein Pflegeheim zu rechnen ist. Die Wohngebäudeversicherung lässt sich dann komplett kündigen und die Hausrat in der Regel stark reduzieren. Wer die Vorzüge einer Hausratsversicherung inklusive Einbruchschutz und Sicherung der Wertsachen weiter nutzen will, sollte Sie bei Umzug in ein Pflegeheim oder in die Seniorenwohnanlage neu berechnen lassen. Hier gibt es deutliches Sparpotenzial: Wer beispielsweise in einer durchschnittlich großen Wohnung von 150qm noch 75 Euro pro Jahr bezahlt, bekommt beim preisgünstigsten Anbieter bei einer angenommenen Zimmergröße von 15qm die Hausratversicherung für weit unter 20 Euro im Jahr. Bleiben Sie allerdings in den eigenen vier Wänden, ändert sich der Versicherungsbedarf bei Wohngebäude und Hausrat nicht.
Gut zu wissen:
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für Senioren übrigens nicht mehr notwendig. Hier sollten Sie prüfen, ob mit Renteneintritt auch die Beitragszahlungen enden. Das gilt ebenfalls für die Krankenhaustagegeldversicherung. Diese endet in der Regel automatisch mit Beginn des Ruhestands. Wer nebenher weiter arbeitet, sollte sich beim Versicherer erkundigen, ob es Sonderregelungen gibt. Selbst finanzielle Altersvorsorge ist im Rentenalter noch möglich. Sofortrenten gegen Einmalbeitrag können zusätzliche finanzielle Sicherheit schaffen.
- Tipp:
Bei der Kfz-Versicherung können Sie sparen und Seniorenzuschlägen ein Schnippchen schlagen.
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