Corona-Krise: Versicherungskosten optimieren
Viele Versicherte, nicht zuletzt auch Unternehmer, leiden unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Gleichzeitig bleiben Fixkosten wie Miete und Gehälter bestehen. Deshalb ist es aktuell umso wichtiger zu prüfen, ob und welche Kosten Sie einsparen können. Es lohnt sich daher, bestehende Versicherungsverträge zu checken.
Aufträge werden storniert, neue Aufträge lassen mitunter auf sich warten. Allgemein ist die Kundschaft aktuell vielerorts zurückhaltend. Gerade für Unternehmer ist es in der Corona-Krise deshalb unabdinglich, laufende Kosten im Blick zu haben. Auch in Extremsituationen müssen nicht gleich die Gehälter der Mitarbeiter leiden. Prüfen Sie stattdessen genau, wo sich Ihre Kosten minimieren lassen, beispielsweise bei den Versicherungsverträgen. Selbstverständlich gelten diese Tipps auch für Angestellte, die wegen Kurzarbeit deutlich weniger verdienen und deshalb ihre Kosten reduzieren müssen.
„Mit Maßnahmen wie Beitragsstundungen, Umstellung der Zahlungsweise, Vertragsstillegung oder auch Tarifwechseln lassen sich in vielen Fällen finanzielle Engpässe gut überbrücken“, erklärt Andreas Deptalla, Geschäftsführer der AVW GmbH. „Gerade Selbständige können wir als Versicherungsmakler bei der Optimierung der Ausgabenseite entscheidend unterstützen.“
Umstellung der Zahlungsweise
Bei kleineren finanziellen Engpässen kann es schon helfen, die Zahlungsart Ihres Vertrages zu ändern. Anstatt jährlich können Sie beispielsweise in eine halbjährliche, vierteljährliche oder monatliche Zahlungsweise wechseln. Der Vorteil: Ihre laufenden Kosten sind breiter verteilt und reißen nicht so ein großes Loch ins Konto wie eine Jahreszahlung.
ACHTUNG: Die Umstellung auf monatliche Zahlungsweise reduziert die einzelnen Beiträge deutlich. Allerdings zahlen Sie insgesamt dann mehr. Versicherer berechnen in der Regel einen Ratenzahlungszuschlag.
Wenn Sie nur kurzfristig Liquiditätsprobleme haben und davon ausgehen, dass es bald wieder bergauf geht, können Sie Ihre Beiträge auch stunden. Der Vorteil: Der Versicherungsschutz bleibt bestehen und Sie entlasten sich durch den Zahlungsaufschub von finanziellem Druck. Die Zeiträume variieren je nach Versicherung und können bis zu sechs Monaten betragen. Nach Ablauf der Zeit müssen die gestundeten Beiträge nachgezahlt werden. Wer bis dahin immer noch mit Engpässen zu kämpfen hat, kann die Zahlungen in Absprache mit dem Versicherer in Raten zahlen. Auf eine Rückzahlung kann unter Umständen sogar komplett verzichtet werden. Die Raten werden dann mit der Versicherungssumme oder der der Ablaufleistung verrechnet.
Stilllegung von Verträgen
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Vertrag stillzulegen. Dies kann beispielsweise bei Fahrzeugversicherungen nützlich sein. Viele Versicherer zeigen sich kulant, da eine Kündigung mit möglicher Wiederanmeldung mit deutlich höherem Aufwand verbunden wäre.
Gerade Unternehmer mit einem Fuhrpark können Fahrzeuge stilllegen, die Sie nicht zwingend benötigen. Damit sparen sie sich Beiträge und der Versicherungsschutz bleibt dabei sogar bestehen – es handelt sich hierbei um eine sogenannte Ruheversicherung.
Fahrzeug stilllegen – Wie funktioniert es?
Melden Sie das Fahrzeug bei der Zulassungsstelle ab. Das Finanzamt wird automatisch informiert. Bei der Abmeldung wird das Kennzeichen entfernt und entwertet. Wenn Sie Ihre Kfz-Steuer bereits im Voraus bezahlt haben, erhalten Sie den Betrag zurückerstattet.
Informieren Sie den Versicherer. Bei den meisten Anbietern kann man die Kfz-Versicherung bis zu 18 Monate pausieren.
Mit einem stillgelegten Auto dürfen Sie nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Es darf auch nicht auf öffentlichem Gelände abgestellt werden. Für An- und Abmeldung bei der Kfz-Zulassungsbehörde, die Hauptuntersuchung, die Abgasuntersuchung und eine Sicherheitsprüfung darf das Fahrzeug noch benutzt werden.
Ausgeschlossen von der Ruheversicherung sind Fahrzeuge wie Mofas und Wohnwagenanhänger. Wenn der Vertrag bei Ihrer Kfz-Versicherung weniger als ein Jahr zuvor abgeschlossen wurde, ist in der Regel keine beitragsfreie Ruheversicherung möglich.
Wechsel des Tarifs/ Versicherers
Auch ein Tarifwechsel bringt sehr oft Sparpotenzial. Das kann beispielsweise bei der privaten Krankenversicherungen der Fall sein. Das Recht auf einen Tarifwechsel ist bei einer PKV sogar gesetzlich geregelt. Mit etwas Glück finden Sie sogar einen günstigeren Tarif mit ähnlich guten Leistungen. Vor allem für ältere, langjährig Versicherte kann sich ein solcher Wechsel besonders lohnen.
Altersrückstellungen, die Sie bisher angesammelt haben, werden beim Wechsel der privaten Krankenversicherung dem neuen Tarif angerechnet – und das unabhängig von Ihrem aktuellen Gesundheitszustand oder Ihrem Alter.
Es gibt jedoch auch mit einem neuen Tarif keine Garantie für dauerhaft günstige Beiträge gibt. Es kann immer sein, dass der Versicherer die Prämien in Zukunft erhöht.
In der privaten Krankenversicherung müssen Sie bei Wechsel des Anbieters mit Verlusten rechnen. Ein erheblicher Teil der angesparten Altersrückstellungen geht dabei verloren. Außerdem verlangt der neue Versicherer eine Gesundheitsprüfung. Dies kann für Sie Risikozuschläge oder auch den Ausschluss von Leistungen zur Folge haben.
Auch bei anderen Versicherungen wie bei der Gebäudeversicherung sich ein Vertragswechsel lohnen. Nicht zuletzt Unternehmer können Kosten sparen, indem sie ihre gegebenenfalls gewerbliche Gebäudeversicherung regelmäßig auf das Preis-Leistungsverhältnis hin überprüfen.
Halten Sie Ihre Schadenquote niedrig und vermeiden Sie es, Kleinstschäden zu melden. So sparen Sie bei der Wohngebäudeversicherung im Jahr bis zu 10 Prozent. Starten Sie bei bereits bestehenden Vorschäden zuerst eine Risikoanfrage über einen Versicherungsmakler, bevor Sie einen Antrag bei einem anderen Versicherer stellen.
Sparen können Sie außerdem auch bei der Kfz-Versicherung, die in der Regel zum Ende des Kalenderjahres ausläuft. Wenn Sie fristgerecht kündigen und direkt wechseln, sind Sie nahtlos ab dem 1. Januar mit dem neuen Kfz-Schutz versichert. Es gibt diverse Möglichkeiten
Bei vielen reicht es aktuell dennoch nicht, das Versicherungsportfolio auf diese Weise zu optimieren. Auch das Konjunkturprogramm der Regierung bringt mitunter nicht die entscheidende Wende. Viele kündigen aktuell vorschnell ihre Lebensversicherung, um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Das ist vor allem für Selbständige fatal, weil sie damit an ihre oft einzigen Reserven für den Ruhestand gehen.
Am Zweitmarkt für Lebensversicherungen erhalten Sie schnell und sicher Mittel aus der Lebensversicherung und können dabei die private Altersversorgung erhalten.
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